Früherkennung bei Kindern


Als Eltern von Kindern liegt Ihnen deren Wohl am Herzen. Im Laufe des Lebens tun Eltern i.d.R. viel für ihre Kinder, um ihnen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Eine gute und gesunde Ernährung, eine behütete „Nestwärme“ zuhause und eine gute Ausbildung sind wichtig. Wie leicht wird dabei aber übersehen, dass auch eine augenärztliche Vorsorgeuntersuchung, idealerweise schon im Baby-Alter, außerordentlich wichtig sein kann, damit Ihr Kind einmal mit einem bestmöglichen Sehvermögen (beidäugiges Sehen) durchs Leben gehen kann. Auch wenn Ihr Kind keine Beschwerden äußert und Sie selbst nichts bemerken, kann ein augenärztlicher Handlungs-bedarf bestehen!




Gutes Sehen ist eine wichtige Basis für ein unab-hängiges und erfolgreiches Leben. 

Sie legen mit einer Früherkennung den Grundstein für das Erwachsenenalter Ihres Kindes. Immerhin nehmen wir den größten Teil der Informationen um uns herum über das Auge wahr. 

Oft fallen Sehstörungen bei Kindern aber erst in der Schule auf – im Grunde zu einem bereits recht späten Zeitpunkt – wenn das Kind nicht mehr alles an der Tafel erkennen kann und die Schulleistungen bereits nachlassen. Das muss nicht sein.


 

Das Sehen eines Kindes – vor allem das dreidimensionale Sehen – muss sich in den ersten Lebensjahren entwickeln. Damit sich das Sehzentrum im Gehirn hierfür gesund ausbilden kann, bedarf es z.B. eines Parallelstandes beider Augen in allen Blickrichtungen. Bereits von Geburt an kann ein minimales Schielen bestehen, das von Eltern oft nicht erkannt wird. Man spricht von einem Mikrostrabismus. Auch ein Augenzittern (Nystagmus) kann die Entwicklung des Sehvermögens stark beeinträchtigen. Wird dieser nicht in den ersten Lebensjahren möglichst frühzeitig erkannt, kann sich an einem Auge eine sog. „Schwachsichtigkeit“ ausbilden, die man später weder mit einer Operation, noch mit einer Brille ausgleichen kann. Die kleinen Patienten haben dann oft auch kein richtiges dreidimensionales Sehen im Gehirn entwickeln können.

Bitte lassen Sie daher bereits Ihr Baby und Ihr Kleinkind vorsorglich augenärztlich untersuchen, um hier möglichst früh reagieren zu können, damit im späteren Leben beide Augen fixieren und möglichst scharf sehen können und damit dem Gehirn Ihres Kindes die Möglichkeit geboten wird, das dreidimensionale Sehen erlernen zu können. Dies ist nur in den ersten Lebensjahren möglich. Daher zählt Ihre frühzeitige Entscheidung für eine Vorsorgeuntersuchung, zum lebens-langen Wohl Ihres Kindes.

Bei folgenden Auffälligkeiten sollten Sie in jedem Falle zeitnah einen augenärztlichen Termin mit Ihrem Kind vereinbaren:

  • Hornhautrübungen des Auges
  • Milchig weiße Pupillen
  • Zittern eines oder beider Augen
  • Geweitete, lichtempfindliche Augen
  • Lidveränderungen (z.B. hängende Augenlider)
  • Kein absoluter Parallelstand der Augen in einer oder mehreren Blickrichtungen
  • Kind mit Frühgeburt
  • Kind mit Entwicklungsrückstand
  • Kinder aus Familien mit bekannten erblichen Augenerkrankungen (z.B. Schielen)

Aber auch wenn die o.g. Auswahl an Symptomen nicht von Ihnen als Eltern selbst zu erkennen ist, können dennoch unbemerkt Symptome bestehen, die nur augenärztlich erkannt werden können und die behandlungswürdige Ursachen besitzen. Daher ist eine frühzeitige Routinekontrolle der Augen Ihres Kindes in jedem Falle ratsam. Dies gilt vor allem, wenn einer der beiden Eltern oder Geschwister des jüngeren Kindes bereits an den Augen erkrankt waren oder erkrankt sind.